Medikamente gegen Schlafstörungen und Schlaflosigkeit
In Deutschland leiden immer mehr Menschen unter Schlafproblemen. Entweder sie können gar nicht erst einschlafen, oder sie wachen mitten in der Nacht auf und können nicht mehr weiter schlafen. Die Folgen von wiederholt auftretenden Schlafstörungen sind gravierend. Tagsüber fühlen sich Betroffene ständig übermüdet, können deswegen im Beruf nicht ihre volle Leistung bringen, sind unkonzentriert im Straßenverkehr und leiden langfristig auch unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Schlafmittel
Die Idee liegt nahe, Schlaflosigkeit mit einem Schlaffmittel zu bekämpfen. In jeder Apotheke können rezeptfrei Medikamente gegen Schlafstörungen gekauft werden, die endlich die ersehnte Nachtruhe versprechen. Tatsächlich kann eine Schlaftablette in einer Ausnahmesituation hilfreich sein. Zum Beispiel wenn die Schlaflosigkeit durch eine extreme psychische Situation wie eine bevorstehende Prüfung oder den Tod eines nahen Angehörigen verursacht wurde. Hier hilft ein Mittel gegen Schlafstörung dem betroffenen Menschen, die Sorgen einmal zu vergessen und richtig durchzuschlafen.
Werden Medikamente gegen Schlafstörungen jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen, ist dies kontraproduktiv. Denn Mittel gegen Schlafstörungen bekämpfen in aller Regel nur die Symptome, aber nicht die Ursachen von Schlafproblemen. Statt ständig Medikamente einzunehmen, ist es vielmehr erforderlich, den Grund für die Schlaflosigkeit zu erforschen. In Fragen kommen dabei sowohl physische Faktoren wie Übergewicht, Allergien oder Polypen als auch physische wie Stress, Depressionen oder Angsterkrankungen.
Die Einnahme von Schlafmitteln birgt langfristig enorme Risiken: Niere und Leber werden, ähnlich wie bei Schmerzmitteln, schwer belastet. Nicht wenige der Menschen, die diese Medikamente über Jahre missbräuchlich verwenden, werden später zu Dialyse-Patienten. Medikamente gegen Schlafstörungen besitzen ein hohes Suchtpotential. Schon nach kurzer Zeit kann sich bei labilen Menschen eine Arzneimittel-Abhängigkeit entwickeln, aus der sie sich ohne fachkundige Hilfe nicht mehr befreien können.
Alternativen zu Schlafmitteln
Können schwerwiegende körperliche oder seelische Ursachen für die Schlafprobleme ausgeschlossen werden, gibt es zahlreiche nicht gesundheitsschädliche Wege, wieder zu tiefem und langem Schlaf zu finden. Wer unter Schlaflosigkeit leidet, sollte zunächst versuchen, an seinem Schlafverhalten etwas zu ändern, bevor er zu einem Mittel gegen Schlafstörungen greift. Das Schlafzimmer sollte so zum Beispiel immer gut durchlüftet werden, nicht über 20 Grad geheizt werden sowie aufgeräumt und ordentlich sein, damit man sich wohl und entspannt fühlt. Ein regelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus hilft, Schlafprobleme zu bekämpfen. Menschen, die immer zur gleichen Zeit aufstehen und ins Bett gehen, haben meist weniger Probleme mit dem Schlafen. Die letzte Mahlzeit des Tages sollte immer leicht verdaulich sein, auf Alkohol sollte am besten ganz verzichtet werden. Wenn diese Hinweise über längere Zeit befolgt werden, lässt sich bei vielen Menschen das Schlafproblem ganz ohne die Einnahme von Medikamenten lösen.