Nikotinentzug

Nikotinentzug

Die meisten Raucher haben Angst, mit dem Rauchen aufzuhören, weil sie befürchten, unter zahlreichen Entzugserscheinungen leiden zu müssen. Tatsächlich berichten viele ehemalige Raucher, wie schwer der Weg zum Nichtraucher war. Doch gelohnt hat er sich in jedem Fall: Ein rauchfreies Leben bedeutet nicht nur eine deutliche und nachhaltige Verbesserung der Gesundheitssituation, man fühlt sich auch psychisch einfach besser, wenn man nicht von Zigaretten abhängig ist.

Was macht das Nikotin im Körper? – Aufschlussreiches Video zur Wirkung von Nikotin im Körper

Entzugserscheinungen

Nikotin erzeugt sowohl eine körperliche als auch eine seelische Abhängigkeit und so sind auch beim Absetzen sowohl physische als auch psychische Symptome beim Nikotinentzug zu verzeichnen, mit denen gekämpft werden muss. Der Organismus eines Menschen, der an Nikotin gewöhnt ist, reagiert beim Entzug oft mit Kreislauf- und Stoffwechselstörungen. Unkontrolliertes Zittern, Schweißausbrüche, Atemnot, Schwindel und Herzrasen sind nicht selten. Oft leidet der Betroffene tagsüber unter permanenter Müdigkeit, während er nachts wegen Schlafstörungen nicht zur Ruhe kommt.

Doch auch die seelischen Symptome beim Nikotinentzug sind nicht angenehm: Eine Neigung zu Depression und gereizter Verstimmung stellt fast jeder fest, der sich das Rauchen abgewöhnt. Manchmal wird auch von extremen Schwankungen des Befindens berichtet: Phasen voller Enthusiasmus und Optimismus wechseln sich ab mit Traurigkeit und Verzagtheit. Vielen fehlt auch die Zigarette, um sich Entspannungspausen oder eine Belohnung zu gönnen. Wenn dann auf den übermäßigen Konsum von Süßigkeiten oder Knabbereien ausgewichen wird, kommen schnell Frust und Depression über Gewichtsprobleme hinzu.

Wie lange dauert der Nikotinentzug?

Viele Raucher, die gerne endlich aufhören würden fragen ängstlich:“Wie lange dauert der Nikotinentzug?“ Die Antwort auf diese Frage muss differenziert ausfallen. Die körperlichen Entzugserscheinungen vom Nikotinentzug sind in der Regel nach wenigen Wochen ausgestanden, der Verlauf des Entzugs ist dabei aber individuell unterschiedlich. Wenn man es jedoch geschafft hat, gewinnt man auf einmal ein neues, beglückendes Körpergefühl. Mit Genugtuung wird festgestellt, wie viel größer die körperliche Leistungsfähigkeit als Nichtraucher ist, das Hautbild verbessert sich, Kurzatmigkeit und Raucherhusten gehören endgültig der Vergangenheit an.

Schwieriger vorherzusagen ist es, von welcher Dauer auszugehen ist, bis die psychische Abhängigkeit besiegt ist. Es kann unter Umständen Jahre dauern, bis die Sehnsucht nach einer Zigarette verschwindet. Besonders in Phasen mit großem Stress oder seelischen Belastungen verspüren viele ehemaliger Raucher wieder ein großes Verlangen nach dem Tabakkonsum.

Wie kann der Nikotinentzug erleichtert werden?

Es gibt Hilfen beim Nikotinentzug, doch ohne den festen Willen, mit dem Rauchen aufzuhören, werden sie auf Dauer keinen Erfolg haben können. Nikotinpflaster und -kaugummis unterstützen den ehemaligen Raucher, weil sie seinen Körper mit Nikotin versorgen, allerdings im Verlauf des Entwöhnungsprozesses in immer niedrigeren Dosen. Gegen anhaltende Schlafstörungen mit anschließender Müdigkeit am Tag können vorübergehend Schlafmittel genommen werden, am besten homöopathische Medikamente ohne Nebenwirkungen.

Gegen Kreislaufbeschwerden wie Herzrasen, Zittern und Schwindel verschreibt der Hausarzt Tabletten, die bei Bedarf eingenommen werden können. Als sehr hilfreich haben sich auch Raucherentwöhnungsprogramme erwiesen, die von Krankenkassen angeboten werden. Ärztliche Unterstützung und der Austausch mit Gleichgesinnten führen dazu, dass der Patient sich mit seinen Problemen nicht allein gelassen fühlt und immer wieder neue Motivation findet.